ICCF - Zone Europa

[Uwe Staroske]

Liebe Schachfreunde,

soeben hat sich die Zone Europa digital getroffen. Sicher hat der nationale Delegierte oder ein anderes Vorstandsmitglied den Deutschen Fernschachbund e. V. hier vertreten.
Was wurde besprochen - gibt es Neuigkeiten?

Viele Grüße
Uwe Staroske

[Meyer, Klaus Dieter]

Guten Tag Uwe,
was willst du uns denn mit diesem Beitrag sagen? Oder geht es die wieder nur darum, den Vorstand vorzuführen?

Wie ich dich kenne, warst du natürlich online. Dann sage uns doch einfach, welche weltbewegenden Dinge dort so wichtig waren, dass sie uns hier im Forum interessieren könnten.
Klaus

[Bekemann]

Oder geht es die wieder nur darum, den Vorstand vorzuführen?

Das nennt man ja wohl zugleich böswillige Behauptung und böswillige Unterstellung in Frageform, oder?
Habe ich etwas verpasst? Hat Uwe Staroske je den Vorstand kritisiert? Hat er nicht. Er hat den Präsidenten kritisiert. Und diese Kritik - gegen den Präsidenten und in Personalunion ICCF-Delegierten - teile ich. Es sollten besser Fakten diskutiert werden, als dass wir uns mit derartigen schlicht unappetitlichen Versuchen auseinandersetzen müssen.

Ich weiß zudem nicht, wen Klaus Dieter Meyer mit "uns" meint. Auf jeden Fall spricht er nicht für mich. Also, Herr Meyer, bitte mich nicht eingemeinden, wenn Sie Ihre Versuche starten. Wir sind nicht "uns"!

Vor einigen Tagen gab es eine Umfrage zur Einstellung der Spieler zu verschiedenen Vorhaben von ICCF Europa. Ohne dies zu wissen, bin ich davon ausgegangen, dass sie sich an alle Spieler in Europa gerichtet hat.
Ich persönlich möchte schon gerne offiziell wissen, was auf den Weg gebracht und was verworfen worden ist. Ob die Dinge "weltbewegend" sind, weiß ich nicht (weil "Zone Europa"). Mich interessiert als Spieler auch das, was für die Europa-Zone beschlossen wird.
Das Forum ist zum Austausch und für Diskussionen eingerichtet, nicht als offizielles Verkündungsorgan. Auch kann niemand die offizielle Information der seitens des Vereins Berechtigen ersetzend hier etwas mitteilen.

Ich persönlich erwarte eine Information seitens des Delegierten. Dafür haben wir ihn. Allerdings muss er auch die Zeit zugestanden erhalten, diese Information zusammenzustellen.
Mir persönlich würde zunächst die Information reichen, dass die Veranstaltung stattgefunden hat und der BdF dort vertreten worden ist, vom Delegierten oder einem berechtigten Vertreter, und die Informationen über die behandelten Eckpunkte. Detailinformationen können dann zeitnah, aber etwas später folgen.
Die Informationen über den jüngsten ICCF-Kongress sind weiterhin mehr als mager. Es wäre zu begrüßen, wenn über die Veranstaltung von ICCF Europa ausführlicher und natürlich offiziell berichtet würde.

Viele Grüße
Uwe Bekemann

[Bekemann]

Unser Verband war nicht vertreten, wie ich erfahren habe.

Die folgenden Themen halte ich persönlich für besonders interessant:

Es gibt eine Diskussion um neue Turniere auf Europaebene:
Europe Zone Championships for senior players in elo groups), Altersgrenze: 60 Jahre und älter
Europe Zone Championships for players (in elo groups)
Europe Zone Championships Grand Prix Championships

Zur Einführung auf europäischer Ebene werden die folgenden Titel diskutiert:
1. Senior EU - Grandmaster (elo performance: 2.550)
2. EU - Grandmaster (elo performance: 2.450)
3. EU - Master (elo performance: 2.350)
4. EU Candidate to Master (elo performance: 2.225
5. EU Expert (elo performance: 2.100)

EU Super Grandmaster: 7 oder mehr Senior EU -GM - Norms; für einen Titel sollen 3 Normen aus mindestens 30 Partien nötig sein.

Unser Delegierter scheint durch die Thematisierung hier im Forum "aufgeschreckt" worden zu sein. Dem Vernehmen nach bemüht er sich um Informationen zum Ablauf des Meetings etc. Dies lässt mich auf baldige umfassende Informationen hoffen.

Viele Grüße
Uwe Bekemann

[Bekemann]

Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,

ich rechne nicht mehr damit, dass unser Präsident und ICCF-Delegierter Manfred Scheiba noch Informationen veröffentlicht. Ich habe mich deshalb erkundigt und die folgenden Informationen erhalten:

Derzeit läuft noch bis Mitte Oktober die schriftliche Abstimmung per E-Mail über die neuen Turniere. Die Spieler haben sich deutlich positiv und teilweise sehr positiv geäußert. Die Delegierten waren überwiegend positiv, aber insgesamt etwas verhaltener. Einige halten die Turniere sowie die europäischen Titel für überflüssig und sehen sie als eine unliebsame Konkurrenz zu den ICCF-Turnieren.

Es bleibt nun abzuwarten, wie die Abstimmung ausgeht. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass sich der Deutsche Fernschachbund e.V. hier klar positioniert. Möglicherweise ist dies erfolgt, dann aber an den Mitgliedern vorbei und ohne eine Information an diese.
Schade!

Viele Grüße
Uwe Bekemann

[MHW169]

Sehr geehrter Herr Beckmann,
immer wieder lese ich von Ihnen wie unzufrieden Sie mit allen Dingen sind die mit dem BDF zu tun haben. Voab darf ich betonen, dass ich weder Sie noch den aktuellen Präsidenten persönlich kenne. Wenn ich richtig informiert bin, waren Sie über viele Jahre der Präsident des BDF. Wenn Sie nun meinen, dass der neue Präsident Ihrer Meinung so ziemlich alles falsch macht, warum sind Sie dann nicht erneut zu einer Wahl angetreten, bzw. warum sind Sie zurückgetreten? Mir als Mitglied des BDF kommt es so vor, dass Sie einfach der Kritik wegen kritisieren. Ich komme zu diesem Schluss, da sie leider keine konstruktive Kritik äußern und Ihre Beiträge doch sehr in den persönlichen Bereich gehen. Mit freundlichen Grüßen Michael Wadle

[Bekemann]

Hallo Herr Wadle,

ich kann es nachvollziehen, dass Sie diesen Eindruck gewonnen haben. Wenn man kaum mehr als das Forum als Informationsquelle zur Verfügung hat, mag sich dieses negative Bild ergeben. Ich möchte Ihnen gerne meine wirklichen Beweggründe darstellen.

Präsident des Deutschen Fernschachbundes e.V. bin ich nicht gewesen. Ich habe von 1998 bis 2020 eine ganze Reihe verschiedener Funktionen und Ämter wahrgenommen. Im Vorstand war ich als PR-Manager (2006-2016) und Geschäftsführer (2017-2020). Ich bin nicht zurückgetreten, sondern habe nach Ablauf meiner letzten Amtszeit nicht neu kandidiert. Meine Gründe hierfür waren mehrgestaltig. Fast 23 Jahre waren nach meinem Innersten genug, zumal ich eigentlich schon 2016 aufhören wollte und nur wegen eines Kandidatenmangels weitergemacht habe. Ich wollte auch mehr Zeit für Privates haben, auch zu meinem Fernschachspiel. In Zeiten besonderer Aufgabenbündelung habe ich monatlich für den Verein mehr als 100 Stunden gemacht. Das bedeutete bei meiner vollen Berufstägigkeit die so gut wie tägliche abendliche Arbeit über mehrere Stunden und die Arbeit an den Wochenenden. Zum Ende meiner Vorstandstätigkeit waren es immer noch ca. 70 bis 80 Stunden im Monat. Ich denke, dass meine Entscheidung aufzuhören berechtigt war und nachvollziehbar ist.

Trotzdem ist der Deutsche Fernschachbund e.V. für mich eine "Herzenssache" geblieben. Und es tut weh, wenn man sieht, was in 9 Monaten passiert ist und heute eben nicht mehr passiert oder funktioniert. Ich sehe, wie in Sachen Ehrenamt mein "Lebenswerk" den Bach hinuntergeht. Manches ist schon nicht mehr umkehrbar.
Der Präsident hat nicht allein alles zu vertreten, was schlecht gelaufen ist und läuft. Aber er hat in wesentlichen Punkten den Anlass gesetzt bzw. selbst gehandelt. Daneben ist ein wesentlicher Punkt, dass der Präsident für den "Kitt" im Vorstand sorgen sollte, er muss ein Teamplayer sein. Dies wurde vor Monaten schon von einem anderen Fernschachfreund hier thematisiert, zu Recht. Unser aktueller Präsident sorgt nicht für den "Kitt" im Vorstand, sondern bewirkt wiederkehrend, dass der "Kitt" wegbröselt, nicht nur innerhalb des Vorstandes, oder erreicht nichts dagegen.

Der neue Vorstand hatte einen schwierigen Start, weil er durch die Wahl nicht komplett wurde. Allerdings konnten die beiden fehlenden Ämter kurzfristig kommissarisch besetzt werden. Als Geschäftsführer habe ich 2020 händeringend Kandidaten für die Vorstandsämter gesucht. Es gab aber nur Bewerbungen für 2 Ämter, von denen allerdings 3 allein auf das Amt des Geschäftsführers fielen. Es drohte also ein Fiasko, indem kein beschlussfähiger Vorstand zusammenkommen würde. Ich habe dann den Präsidenten gebeten, seine Kandidatur zum Geschäftsführer zu überdenken und als Präsident zu kandidieren. Bewegt hat mich dazu seine Kandidatur zum Präsidentenamt im Vorjahr. Er willigte ein, so dass wenigstens ein beschlussfähiger Vorstand erreichbar wurde.
Sie sehen, Herr Wadle, dass hier nicht etwa ein langes persönliches Missverhältnis Grund für meine Kritik ist, sondern die Entwicklung nach dem 1.1.2021.

Ich könnte nun theoretisch meinen Mund halten und zusehen, wie alles weitergeht. Das funktioniert schon deshalb nicht, selbst wenn ich wollte, weil ich auch heute noch von vielen Fernschachfreunden angesprochen und beteiligt werde. Meine lange Tätigkeit für unseren Verein wirkt hier nach, auch weil ich in dieser Zeit viele persönliche Bekanntschaften gemacht habe und ich von vielen - nicht von allen - früheren Kontaktpartnern offensichtlich als verlässlicher Informationsgeber, Ratgeber etc. gesucht und auch geschätzt werde. Ich spreche und schreibe nicht an, ich werde angesprochen und angeschrieben. Und ich bin der Falsche, wenn es um die Verweigerung geht.
Zudem bin ich weiterhin in großer Sorge um unseren Verein. Ich befürchte sehr, dass schon bald auch im Vorstand weitere Rücktritte stattfinden werden. Es war ohnehin schon schwer, Kandidaten für Vorstandsämter zu finden. Diese Aufgabe wird nicht leichter, wenn diejenigen, die sich eine Kandidatur vorstellen können, davon ausgehen müssen, dass viel aufzuarbeiten und neu zu organisieren sein wird. Und wenn sich kein beschlussfähiger Vorstand mehr bilden lässt, bedroht dies die Existenz des Vereins.

Ich hoffe, dass ich Ihnen zumindest nachvollziehbar darstellen konnte, warum ich nicht schweigend zusehe.
Nicht nachvollziehen kann ich Ihre Behauptung, dass meine Kritik nicht konstruktiv sei. Sie ist sogar sehr konstruktiv. Bitte schauen Sie sich meine Punkte in den verschiedenen Beiträgen noch einmal an, beispielsweise zum Mangel an Barrierefreiheit der Website, zur Info über Vorgänge bei ICCF Europa, zum Einsatz von Tablebases und zur Begrenzung der Remisangebote ohne Änderung des Turnierrechts sowie zur DFMM!

Aus meiner Sicht braucht unser Verein jetzt einen "Runden Tisch" oder eine Art "Task Force", um die Spirale zu stoppen. "Wer macht was mit wem bis wann" ist zu klären und zu organisieren sowie sicherzustellen. Es lässt sich nicht mehr alles nach dem Prinzip "zurück auf Anfang" zurückdrehen.

Viele Grüße
Uwe Bekemann