Stockfish 13 Release

[Schachhai]

der neue Stockfish ist da https://stockfishchess.org

[mdorer]

Stockfish 13, das Ende vom Fernschach.
Gruß
Manfred

[Schachhai]

Guten Morgen Manfred,
seitdem die alpha-beta basierten Engines dieses ИИUƎ (neuronale Netze ohne GPU-Nutzung) implementiert haben sind die Bewertungen nahezu immer = 0,00.
LCO mit NN konnte noch überlistet werden, aber in letzter Zeit ist die Remisquote schon erschreckend hoch Die ИИUƎ suchen Remisstellungen.. und auch viele Schachfreunde spielen vom ersten Zug an nur auf Remis.
Das kann einem die Freude an FS mit Enginenutzung nehmen
Schönen Sonntag , Heiko

[JoergFuchs]

Hier nun noch der Text des SF-Teams (Übersetzt):

"Diese Version von Stockfish ist deutlich stärker als alle ihre Vorgänger. Stockfish 13 übertrifft Stockfish 12 um mindestens 35 Elo. Bei Vergleichsspielen gegen seinen Vorgänger, gewinnt er 60 Mal mehr Spielpaare als er verliert. Diese Version enthält ein NNUE-Netzwerk, das auf Milliarden von Positionen verändert wurde, einen viel schnelleren Netzwerkbewertungscode und deutlich verbesserte Suchheuristiken sowie zusätzliche Bewertungsoptimierungen. Im Laufe ihrer Entwicklung hat diese Version das Superfinale der TCEC-Saison 2019 und der TCEC-Saison 2020 gewonnen. In Zukunft werden sich die Teams Leela Chess Zero und Stockfish zusammenschließen, um unser Engagement für Open-Source-Schach-Engines, Trainingstools und Open Data zu demonstrieren. Wir sind davon überzeugt, dass unsere kostenlosen und Open-Source-Schachengines der Schachgemeinschaft sehr gut dienen."

[kweber]

Jetzt wundere ich mich über Nichts mehr!

[mdorer]

ich auch nicht , egal ob gegen ELO 2000 oder 2500 alles remis.
Leider habe ich als Vielspieler dazu noch 3 Partien durch Schreibfehler verloren.
Ist aber egal, so macht Fernschach keinen Spass und no-engine spiele ich nicht.

[Asmodis]

Naja, man muss schon Prioritäten setzen. Aber recht machen wird man es nie jemandem können. Wenn man aber sagt: "No Engine spiel ich nicht" und im gleichen Atemzug: "Die Engines sind das Ende vom Fernschach" oder "Die Engines spielen vom 1. Zug auf Remis", dann frag ich mich eigentlich schon, warum man überhaupt spielt. Was will man denn im Fernschach? Einfach Spaß haben, spielen und analysieren? Warum dann keine NoEngine Turniere spielen, dann hat man doch genau das. Oder will man mit Enginehilfe sein Spiel verbessern? Dann ist keiner gezwungen nur mit einer Engine (Stockfisch) sein Spiel zu machen, sondern man kann mehrere Engines hernehmen und deren verschiedene Wege vergleichen. Aber immer alles negativ zu sehen, egal um was es geht, ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg.

Aber gut. Das ist meine Meinung, muss man ja nicht teilen.

[JoergFuchs]

Völlig gleichgültig um welche starke Engine es sich handelt, das Fernschach ist für mich ein reines Messen der Analysetätigkeit. Engines sind hier lediglich als Werkzeug zu betrachten. Trotz Engines muss man sich immer sehr ausgiebig mit den Partien beschätigen und diese analysieren. Hier gibt bei mir meist Variantenbäume von manchmal 20 Zügen und mehr. Es kommt also in erster Linie darauf an, wer die besseren Analyen erarbeitet hat. Ein hoher Remisanteil läßt sich dadurch allerdings auch nicht verhindern. Nehmen wir einmal die Formel 1 als Beispiel:
Nehmen wir an es gebe ein Auto, dass in jeder Hinsicht schneller als die anderen Autos ist. Das Auto fährt aber nie von alleine. Man braucht immer einen sehr guten Fahrer. Ist der Fahrer schlecht, gewinnt man trotzdem nicht mit diesem Auto. Im Fernschach ist sehr ähnlich. Daher macht mir das Fernschach trotz Engines immer noch Spaß. Daran wird sich auch nichts ändern, völlig gleichgültig wie stark die Engines auch in Zukunft noch werden.

MfG
J.Fuchs

[Bekemann]

Hallo Jörg,

ich finde solche Vergleiche, wie du ihn anstellst, gut. Allerdings dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie aufgrund der Remisbreite im Schach allesamt gravierende Unterschiede zum Schachspiel ignorieren. Das gilt beispielsweise auch für den Stabhochsprung, den ich selbst mal als Beispiel angeführt habe, weil der Stab alleine aus einem Hochspringer auch keinen guten macht.
Nehmen wir mal den Wintersport Bobfahren. Hier gibt es immer eindeutige Sieger und Platzierte. Aber wie kommt es dazu? Sieger ist, wer fünf Hundertstel einer Sekunde schneller ist als der Nächstfolgende, oder sogar noch weniger. Der Unterschied ist auf uns selbst gestellt, also ohne technische Hilfe (Uhr), überhaupt nicht mehr wahrnehmbar.
Im Fernschach spielen wir bei solchen geringfügigen Unterschieden in der Stellungsbewertung immer Remis. Anders als beim Bobfahren gibt es keine Ergebnistabelle mehr, die eine natürliche Rangfolge ausweist. Wir starten also in den Wettbewerb in dem Bewusstsein, dass wir am Ende weitgehend alle gleichauf stehen werden.

Und wir können noch so viel analysieren - am Ende landen wir doch bei einem Zug, den auch Stockfish (weit) vorne hat.
Ich habe vor Kurzem ein internationales neues Turnier begonnen. Gleich mehrere Spieler darin antworten mir beinahe postwendend auf meine Züge. In Partien, für die ich kaum noch oder überhaupt keine Vorgängerbeispiele mehr habe, bleibt dies auch nach der ersten Phase so. Und ich bekomme immer Züge zurück, die auch Stockfish vorschlägt. Ich prüfe, suche (wieder) nach Vorgängerpartien, analysiere wie du, und dann spiele ich einen Zug, den ... auch Stockfish auf der Liste hat.

Viele Grüße
Uwe Bekemann

[oste51]

Lieber Schachfreund Dorer, es bleibt jedem Fernschachfreund natürlich selbst überlassen, ob er No-Engine-Turniere spielen möchte oder nicht. Die Gründe können im persönlichen Bereich oder auch im Angebot und den Begleitumständen liegen. Sind es gegebenenfalls Umstände, die der Deutsche Fernschachbund in seinem Angebot ausräumen oder womöglich verbessern kann? Möchten Sie sich vielleicht mal zur Erprobung zu einem enginefreien Sonderpokalturnier (Server) anmelden? In einer Vorrundengruppe sind bekanntlich nur 4 Partien zu spielen. Als Turnierleiter möchte ich Sie sehr gerne dazu ermuntern.
Mit freundlichen Grüßen Horst Wilshusen

[Schachhai]

Liebe FS-Freunde,
ich möchte an dieser Stelle auch mal eine Lanze für das enginefreie Spiel brechen.
2008 beschloss der BdF die Einzelspielerliga (ohne Engine) einzuführen Die Besten der FWZ-Liste starteten in Liga 1 und spielten den 1 Deutschen Meister aus. Ich konnte das Turnier gewinnen und in den Folgejahren weitere Erfolge erzielen.
Unabhängig von meinen persönlichen Erfolgen ist Fernschach ohne Engine für mich die ideale Art Schach zu spielen

Vorteil gegenüber dem Nahschach
1. man muss keine Varianten auswendig lernen
2. keine berührt-geführt-Regel
3. die Bedenkzeit
Vorteil gegenüber FS mit Engine
1. Remisquote
2. interessante Eröffnungen
3. Spielspaß (eigene Ideen)

Das No-Enginespiel war auch hilfreich um im Fernschach (mit Engine) erfolgreich zu sein.
Wenn man gewohnt ist eigene Ideen zu entwickeln , diese dann durch die Engine zu prüfen , konnte die Engine ab und zu überlistet werden.
Seitdem die neuronalen Netze Einzug gehalten haben , ist mir dies nicht mehr gelungen. Jetzt endet eine Partie nur durch einen Einsteller nicht remis

amici sumus
Heiko

[GunterE]

Hallo Schachfreunde,

ich persönlich finde, jeder muss das für sich entscheiden, was einem Spaß macht.
Für mich steht fest, das klassische Fernschach (mit Engine) hat keine Zukunft. Die Engines sind so stark geworden, dass es mir persönlich keinen Spaß mehr macht. Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung, die niemand teilen muss.
Der Bdf hat auf diese Entwicklung schon vor vielen Jahren reagiert und bietet auch enginefreie Turniere an. Doch beim ICCF sucht man solche Turnierangebote vergeblich.
Aber auch das ist nicht wirklich tragisch. Im Internet findet man unzählige Angebote Schach bzw. Fernschach zu spielen. Man erstellt eine neue Herausforderungen und innerhalb von Sekunden bekommt man einen neuen Spielpartner zugelost. Ja und das betrifft auch Fernschachpartien.
Also ist doch alles gut, so wie es ist. Für jede Art des Schach bzw. Fernschach gibt es genügend Angebote im Netz.

Ach so und noch eine Bemerkung meinerseits zu den Vergleichen Fernschach mit Engine und Formel 1, als Beispiel.
In meinen Augen ist das totaler Blödsinn. Ein Formel 1 Fahrer muss schon sehr gut trainiert sein und auch ein hervorragender Autofahrer sein, damit er um den Sieg mitfahren kann. Er muss also sein Handwerk beherrschen. Im Fernschach mit Engine könnte ich jemand an den PC setzen, der nicht mal die Schachregeln beherrscht. Er muss nur den PC und die Engine bedienen können. Und wir alle wären nicht erstaunt, wenn dieser dann ähnliche Ergebnisse erzielt, als einer der viele Stunden in die eigene Analyse investiert. Aber wie schon am Anfang gesagt. Jeder muss das für sich entscheiden, was einem Spaß macht.

[JoergFuchs]

Hallo Gunter!

Wenn auch etwas verspätet, möchte ich noch etwas zu dem Formel1-Vergleich bemerken. Abstreiten kann ich nicht, dass auch Personen ohne die Schachregeln zu kennen, die Engines bedienen können. Ausdrücken wollte ich mit dem Vergleich aber etwas völlig anderes. Spieler die die Züge der Engines (z.B. Stockfish) ohne große Prüfung und Analyse übernehmen, können mit viel Glück durchaus ein Remis erreichen, werden aber langfristig im Fernschach keine großen Erfolge verbuchen können. Nur die Spieler, das ist jedenfalls meine Meinung, die sich zusätzlich ausgiebig mit einer Stellung beschäftigen und diese mit ganz vielen Varianten und Untervarianten analysieren, werden beispielsweise einen ICCF-Meistertitel (CCM/IM/SIM/GM) erreichen können. Bei meinen Analysen hat es nämlich schon des öfteren Stellungen gegeben, bei dem die blinde Übernahme eines Enginezuges sogar zum Verlust der Partie geführt hätte, wenn der Gegner danach geschickt weitergespielt hätte. Und nur das, wollte ich mit meinem Formel1-Vergleich zum Ausdruck bringen. Die Spieler sollten aus diesem Grund, genau wie auch ein Formel1-Fahrer, über die Erfahrung und Fähigkeiten verfügen, eine Partie ausgiebig analysieren zu können. Diese Erfahrung hat aber nur der, der schon viele Jahre Fernschach spielt. Ein Anfänger kann das nicht!

BG
J.Fuchs