Zeichen unserer Zeit?!
Verfasst: Fr 4. Okt 2019, 13:14
Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,
in bin inzwischen im 22. Jahr im BdF ehrenamtlich tätig, seit 2006 im Vorstand. So habe ich einiges erlebt und auch einiges an Entwicklungen begleitet. Eine aktuelle Entwicklung sehe ich mit Unverständnis und auch mit Sorge. Es sind der Egoismus einzelner Personen und die Skrupellosigkeit, für die Durchsetzung ihres Willens auch gegen den Verein schießen. Zwei aktuelle Beispiele, die ich nur anonym schildere (woran sich auch nichts ändert, wenn man bei mir persönlich nachfragt!):
Im April des Jahres wollte ein Mitglied, dass ich ein Verkaufsinserat für ihn auf die Pinnwand der Homepage nehme. Dieses Mitglied ist im Umgang insbesondere mit mir durchgehend unfreundlich. Im April habe ich dem Mitglied geschrieben, dass ich sein Inserat gerne auf die Homepage nehme, aber nur dann, wenn es die gebotene Höflichkeit im Umgang mit mir einhält. Es hielt sein Auftreten für höflich genug und blieb bei seiner Linie. Als ich seinem Anliegen nicht folgte, rief das Mitglied den Ehrenrat an. Die Sache zog sich hin; vor wenigen Wochen entschied der Ehrenrat entgegen des Ansinnens des Mitglieds und machte deutlich, dass ein höflicher Umgang untereinander zu pflegen ist.
Statt höflich zu sein, rief das Mitglied lieber den Ehrenrat an. Und nun hat das Mitglied tatsächlich Klage vor einem staatlichen Gericht eingereicht, vor allem um sein Inserat auf die Pinnwand zu bekommen. Lieber klagt das Mitglied, als dass es höflich ist, um seinen Willen durchzusetzen.
Weiterer Fall: In der Zeit des letzten Jahreswechsels verlangte ein Mitglied, dass schon seit vielen Jahren dem BdF angehört, dass ihm eine umfangreiche Auskunft zu über ihn gespeicherte Daten gegeben werde. Zugleich widersprach das Mitglied einer Speicherung. Es ist weiter Mitglied, und nicht etwa liegt eine Kündigung der Mitgliedschaft vor.
Alles noch soweit, so gut. Natürlich speichert der BdF grundsätzlich nur Daten, die das Mitglied im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft mitteilt und die im Rahmen des Fernschachspiels entstehen. Wann welche Information in den vergangenen Jahrzehnten erstmals gespeichert worden ist, kann in einem Verein wie dem BdF heute nicht mehr nachvollzogen werden. Gleiches gilt zur Frage, wer die Information gegeben hat (insbesondere Namen, Wohnanschrift und E-Mail-Adresse). Ohne diese Daten könnte das Fernschachspiel nicht mehr so organisiert werden wie bisher (Tabellen, Wertungszahlen und vieles mehr). Auf Verlangen des Mitglieds hatten wir in der Vergangenheit schon Löschungen vorgenommen (Ehrenzeichen für lange Mitgliedschaft, errungene Titel).
Mit der Einrede, der BdF habe seinem Auskunfts- und Löschungsanspruch nicht entsprochen, und unter einer unrichtigen Darstellung des Sachverhalts hat dieses Mitglied ein Verfahren der Hamburger Datenschutzbehörde initiiert (die Behörde ist zuständig, weil der Vereinssitz des BdF Hamburg ist).
Dieses Mitglied spielt laufend Fernschach, will also den Vereinszweck für sich nutzen. Dass seine Daten dazu wie jene aller anderen Mitglieder verarbeitet werden, will dieses Mitglied nicht akzeptieren. Und vor diesem Hintergrund wendet sich das Mitglied lieber an die Datenschutzbehörde, als dass es akzeptiert, dass wir sorgfältig und verantwortungsbewusst mit den Daten der Mitglieder umgehen, es aber ohne eine Datenverarbeitung nicht geht (oder aber nicht mehr so geht, wie es passiert (und immer passiert ist) und wie es zumindest die Fernschachgemeinde als solche möchte).
Die Durchsetzung von Individualinteressen wird hier in meinen Augen über das Interesse der Gemeinschaft gestellt. Ich persönlich sehe hierin eine traurige und bedenkliche Entwicklung.
Und dies musste ich jetzt einfach mal loswerden.
Viele Grüße
in bin inzwischen im 22. Jahr im BdF ehrenamtlich tätig, seit 2006 im Vorstand. So habe ich einiges erlebt und auch einiges an Entwicklungen begleitet. Eine aktuelle Entwicklung sehe ich mit Unverständnis und auch mit Sorge. Es sind der Egoismus einzelner Personen und die Skrupellosigkeit, für die Durchsetzung ihres Willens auch gegen den Verein schießen. Zwei aktuelle Beispiele, die ich nur anonym schildere (woran sich auch nichts ändert, wenn man bei mir persönlich nachfragt!):
Im April des Jahres wollte ein Mitglied, dass ich ein Verkaufsinserat für ihn auf die Pinnwand der Homepage nehme. Dieses Mitglied ist im Umgang insbesondere mit mir durchgehend unfreundlich. Im April habe ich dem Mitglied geschrieben, dass ich sein Inserat gerne auf die Homepage nehme, aber nur dann, wenn es die gebotene Höflichkeit im Umgang mit mir einhält. Es hielt sein Auftreten für höflich genug und blieb bei seiner Linie. Als ich seinem Anliegen nicht folgte, rief das Mitglied den Ehrenrat an. Die Sache zog sich hin; vor wenigen Wochen entschied der Ehrenrat entgegen des Ansinnens des Mitglieds und machte deutlich, dass ein höflicher Umgang untereinander zu pflegen ist.
Statt höflich zu sein, rief das Mitglied lieber den Ehrenrat an. Und nun hat das Mitglied tatsächlich Klage vor einem staatlichen Gericht eingereicht, vor allem um sein Inserat auf die Pinnwand zu bekommen. Lieber klagt das Mitglied, als dass es höflich ist, um seinen Willen durchzusetzen.
Weiterer Fall: In der Zeit des letzten Jahreswechsels verlangte ein Mitglied, dass schon seit vielen Jahren dem BdF angehört, dass ihm eine umfangreiche Auskunft zu über ihn gespeicherte Daten gegeben werde. Zugleich widersprach das Mitglied einer Speicherung. Es ist weiter Mitglied, und nicht etwa liegt eine Kündigung der Mitgliedschaft vor.
Alles noch soweit, so gut. Natürlich speichert der BdF grundsätzlich nur Daten, die das Mitglied im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft mitteilt und die im Rahmen des Fernschachspiels entstehen. Wann welche Information in den vergangenen Jahrzehnten erstmals gespeichert worden ist, kann in einem Verein wie dem BdF heute nicht mehr nachvollzogen werden. Gleiches gilt zur Frage, wer die Information gegeben hat (insbesondere Namen, Wohnanschrift und E-Mail-Adresse). Ohne diese Daten könnte das Fernschachspiel nicht mehr so organisiert werden wie bisher (Tabellen, Wertungszahlen und vieles mehr). Auf Verlangen des Mitglieds hatten wir in der Vergangenheit schon Löschungen vorgenommen (Ehrenzeichen für lange Mitgliedschaft, errungene Titel).
Mit der Einrede, der BdF habe seinem Auskunfts- und Löschungsanspruch nicht entsprochen, und unter einer unrichtigen Darstellung des Sachverhalts hat dieses Mitglied ein Verfahren der Hamburger Datenschutzbehörde initiiert (die Behörde ist zuständig, weil der Vereinssitz des BdF Hamburg ist).
Dieses Mitglied spielt laufend Fernschach, will also den Vereinszweck für sich nutzen. Dass seine Daten dazu wie jene aller anderen Mitglieder verarbeitet werden, will dieses Mitglied nicht akzeptieren. Und vor diesem Hintergrund wendet sich das Mitglied lieber an die Datenschutzbehörde, als dass es akzeptiert, dass wir sorgfältig und verantwortungsbewusst mit den Daten der Mitglieder umgehen, es aber ohne eine Datenverarbeitung nicht geht (oder aber nicht mehr so geht, wie es passiert (und immer passiert ist) und wie es zumindest die Fernschachgemeinde als solche möchte).
Die Durchsetzung von Individualinteressen wird hier in meinen Augen über das Interesse der Gemeinschaft gestellt. Ich persönlich sehe hierin eine traurige und bedenkliche Entwicklung.
Und dies musste ich jetzt einfach mal loswerden.
Viele Grüße