Zeitverschleppung

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Manfred_Frerichs
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Zeitverschleppung

Beitragvon Manfred_Frerichs » Fr 17. Jan 2020, 08:51

Hallo zusammen,
mal wieder ein neuer Eintrag zu einem immer wiederkehrenden alten Thema.
In einer Partie reizt mein Gegner seine Bedenkzeit fast bis auf das Letzte aus, für den letzten Zug hat er 34 Tage gebraucht.
Die Stellung nach 78 Zügen ist tot remis, alle Engines bewerten alle "sinnvollen" Züge sofort mit 0.00, Tiefe 50 und mehr Hz. Laut den Engines wird es noch etwa 10-12 Züge dauern, bis eine 6-Steiner-Stellung erreicht ist, wo ich dann auf remis reklamieren kann. Für diese Züge hat mein Gegner aber noch ca. 100 Tage Bedenkzeit, das kann sich also noch 3-4 Monate hinzögern.
Ich weiß, dass das Verschleppen von verlorenen Stellungen als unsportlich gilt und man da schon mal den Turnierleiter informieren kann. Wie sieht das aber bei Remis-Stellungen aus? Hat da jemand Erfahrungen?
Gruß aus Oldenburg

Manfred

schnuffi50
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon schnuffi50 » Fr 17. Jan 2020, 09:50

Lieber Schachfreund,
Erfahrung habe ich hier auch nicht. Ich möchte aber hier nochmal meine grosse Verachtung über solche Machenschaften zum Ausdruck bringen. Leider ein immer wiederkehrendes Ärgernis. Es ist mir unerklärlich weshalb solche "Schachfreunde" überhaupt an Turnieren teilnehmen. Grosse Freude an unserem schönen Hobby scheinen sie jedenfalls nicht zu haben. Aber ich versuche in solchen Fällen immer die Ruhe zu bewahren. Hier sieht man wieder: Regelgerecht kann auch sehr unsportlich sein.
Viele Grüße und ruhig bleiben, wenn es auch schwer fällt
Norbert

kweber
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon kweber » Fr 17. Jan 2020, 16:31

Ich habe gute Erfahrungen mit einem Turnierleiter gemacht. Ohne eine Forderung zu stellen habe ich ihm die Situation geschildert und gefragt, was man von so einer Situation halten soll. Es kam die Antwort: Ärgern Sie sich nicht, Sie werden bald eine Reaktion erfahren. Drei Tage später kam die Aufgabe. K.W.

GunterE
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon GunterE » So 19. Jan 2020, 15:37

Ich finde so ein Verhalten auch sehr unsportlich, keine Frage. Und würde selbst dann lieber mit Respekt die Partie aufgeben oder Remis akzeptieren.

Aber und jetzt kommt das Aber.

Es gibt eine ganz klare Bedenkzeitregel in jedem Turnier. Und wenn diese bis auf die letzte Minute ausgenutzt wird, dann ist das sicherlich ärgerlich, aber man muss das leider so hinnehmen.
Gruß
Gunter

schnuffi50
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon schnuffi50 » So 19. Jan 2020, 16:02

Ja, so ist es. Aber wie ich ja schon schrieb: Regelgerecht kann auch sehr unsportlich sein. Aber vielleicht findet man für solche Fälle einmal eine neue Regelung.
Viele Grüße Norbert Nitschke

Hermann
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon Hermann » So 19. Jan 2020, 16:43

Die Frage ist, ob jemand, der sich an die Regeln hält, überhaupt unsportlich sein kann?

Letztlich wird dadurch maximal das Ergebnis hinausgezögert und nicht verändert.
Für mich ist das eher eine Frage der Regeln und nicht eine Frage ob es korrekt ist diese Regeln auszureizen

Grüße
Hermann Hartl

schnuffi50
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon schnuffi50 » So 19. Jan 2020, 20:06

Eine Hinauszögerung bis zum St. Nimmerleinstag trotz klarer Verluststellung ist zwar regelgerecht bezeichne ich aber schon als unsportlich.
Ein Beispiel aus dem Fussball: Ein Spieler liegt schwer verletzt auf dem Rasen. Die gegnerische Mannschaft spielt weiter und erzielt ein Tor. Nach Ihrer Logik hat sich auch diese Mannschaft an die Regeln gehalten und war keineswegs unsportlich.
Viele Grüße Norbert Nitschke

schnuffi50
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Re: Zeitverschleppung

Beitragvon schnuffi50 » So 19. Jan 2020, 21:01

Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Für mich ist damit die Diskussion beendet.
Viele Grüße Norbert Nitschke


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