Ich habe oben schon geschrieben:
Man kann doch eine Situation im Fernschach mit der gleichen Situation im Nahschach nicht vergleichen!
und das stimmt nicht nur für eine bestimmte Situation im Spiel, sondern für "Fernschach" und "Schach über dem Brett" überhaupt. Die Unterschiede sind so gravierend, dass es sich nach meiner Ansicht verbietet von
einem Spiel zu sprechen.
Das aber war schon vor 40 Jahren so, als ich anfing Fernschach zu spielen. Zwar hatte man damals keinen PC und auch keinen Schachcomputer, aber das ging schon damit an, dass man Eröffnungsbücher suchte, kaufte und natürlich auch benützte, oder dass man Fernschachstellungen am Clubabend mit den anwesenden "Größen" diskutierte, analysierte.
Später begann die Zeit der "Schachcomputer". Da benutzte der eine den Computer "Max" zu DM 19,95, der immer a3, a4, a5 eröffnete, während der andere (z.B. ich) Ossi Weiners Schachladen aufsuchte und mit einem "Fritz" zu DM 99,95 dagegen hielt. Was ich damit sagen möchte: Das
reine Schachspiel Mensch gegen Mensch war es schon damals nicht.
Und heute? Die
technischen Möglichkeiten haben sich unglaublich gesteigert:
Keiner spielt Fernschach ohne engine,
keiner spielt Fernschach ohne Datenbanken und
keiner spielt ohne Tablebase. Man könnte also sagen: Die Voraussetzungen sind
durch die technischen Möglichkeiten, die jedem zur Verfügung stehen, gerechter geworden.
Aber wir müssen uns darüber einig sein, dass es nicht das Schachspiel ist, dass wir am Clubabend spielen!. Es ist ein Spiel des 21.Jahrhunderts! Und irgend etwas ist dann doch eine eigene Leistung, denn noch immer gibt es in jedem Turnier
einen Sieger auf Grund der eigenen Leistung.
Ich habe volles Verständnis für die Vertreter der reinen Schachlehre, aber sage gleichzeitig: Wir spielen nicht Schach, sondern
FERNschach, und ich messe im Fernschach nicht mein Schachkönnen, sondern betreibe ein Hobby, das mir auch im hohen Alter uneingeschränkt zur Verfügung steht, das mir die Zeit vertreibt und unendlich viel Freude bereitet!
Viele Grüße,K.W.