Fragen zu Leela LC0

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Asmodis
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Fragen zu Leela LC0

Beitragvon Asmodis » Mi 3. Apr 2019, 00:58

In diesem THread könnt ihr bei Interesse fragen stellen, die die Konfiguration von Leela auch bekannt als LC0 betreffen (alternativ zu eventuellen Ablegern wie Alliestein, etc.)

Da mir zu diesem Thema bereits eine Frage über den BdF-Server gestellt wurde, will ich diese - ohne Namensnennung des Users - sinngemäß wiedergeben:

Frage: Kann ich auf einem DELL Laptop (es war ein Dell mit einem i5-Prozessor) und eingebauter GTX 1050-Karte die schnellere CUDA-Variante fp16 nutzen bzw. den Rechner auf eine solche aufrüsten?

Zur Konkretisierung. fp16 ist die Tensor-Flow-Option der neuen NVidia-Karten. Damit hat Leela dieselbe Funktionalität wie damals AlphaZero, wenngleich natürlich nur mit einem Tensor-Flow-Prozessor pro Grafikkarte.

Die Antwort: Nein, geht nicht. Tensor-Flow wird erst seit Einführung der RTX-Grafikkarten (ab RTX 2060) unterstützt. Man kann auch bei DELL die Grafikkarte nicht einfach tauschen (zumindest nicht bei dem mir genannten Modell) da diese fest verlötet ist. Was allerdings geht ist: Man kann mit einem externen Gehäuse welches über USB-C angeschlossen wird, eine oder auch mehrere Grafikkarten extern betreiben. Es gibt hierfür das sogenannte Thunderbolt-3-Protokoll, welches die Kommunikation regelt. Damit erreicht man zwar von der Übertragungsrate her zwar immer noch nur 1/3 der normalen Übertragungsrate einer internen Karte, ist aber immer noch um ein Vielfaches schneller als mit der GTX 1050. Zudem ist die Lösung natürlich auch wegen des externen Gehäuses entsprechend teurer als der Einbau einer internen Karte (das Razor Core X-Gehäuse kostet so um die 300 EUR, kann dann aber bis zu 3 externe Grafikkarten verwalten), die günstigste RTX-Karte (RTX 2060) liegt so um die 360 EUR. Man hat also für so eine Aufrüstung bereits die doppelten Kosten einer internen Lösung, die aber im Laptop so nicht möglich ist.

Persönlich empfehle ich fürs Fernschach grundsätzlich auf Laptops zu verzichten und einen "normalen" PC zu nehmen, da man hier eben weit bessere Konfigurations- und Erweiterungsmöglichkeiten hat. Selbst mit meinem 10 Jahre alten AMD-Schrott könnte ich problemlos eine RTX-2060 nachrüsten (wobei ich allerdings ein stärkeres Netzteil bräuchte, aber auch das ist keine große Aktion). Bei einem Laptop ist das halt nicht so problemlos möglich. Natürlich ist klar... der normale Rechner braucht mehr Platz, ist lauter, teurer im Stromverbrauch, etc. Dafür kann man als Bastler eben besser aufrüsten. Rechner zu langsam? Alte Hauptplatine und Prozessor raus, neue Hauptplatine und Prozessor rein, alte Festplatten weiterverwenden, oftmals auch alten Speicher weiterverwenden, alter Monitor funktioniert auch noch, fertig ist der Lack. Bei einem Laptop hilft halt nur... neuer Laptop. OK, dafür ist der PC wegen des höheren Stromverbrauchs umweltschädlicher... das muss jeder für sich abwägen.
Liebe Grüße

Hartmut Hering

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